STADTBEWOHNER – Die Unsichtbaren und ihre Schlafplätze
Vor allem in den letzten Jahren nimmt man sie immer häufiger im Stadtbild wahr, Schlafplätze von obdachlosen Menschen. Man sieht sie in Parks, auf den Straßen, unter Brücken, auf Brachflächen, in Nischen unter den Häusern usw. Es sind die unterschiedlichsten Menschen mit den unterschiedlichsten Biografien, die aus den unterschiedlichsten Gründen sich mehr oder weniger freiwillig dafür entschieden haben, auf den Straßen Berlins zu leben. Sie sind auf der Suche nach Freiheit und Unabhängigkeit, sie können sich die Miete nicht (mehr) leisten, sie sind hier gestrandet und wissen nicht, wie es weiter gehen soll. Sie fühlen sich auf den Straßen Berlins sicherer, als in ihren Heimatstädten, sie sind drogenabhängig, sie kommen mit ihrem Leben nicht zurecht, sie haben alles verloren, sie suchen nach sich selbst oder dem Sinn des Lebens. So vielfältig die Gründe sind, so abwechslungsreich sind auch die „Nester“ zum Nächtigen. Die Schlafplätze sind in den meisten Fällen temporär und oft nur für den aufmerksamen Stadtbewohner sicht- und wahrnehmbar. Heute sind sie da, morgen aber womöglich schon wieder verschwunden. Abgesehen von einigen Ausnahmen erhält diese Thematik vor allem in den Wintermonaten eine öffentliche Aufmerksamkeit, obwohl das Phänomen seit Jahren in Berlin zunimmt (z. B. Cuvrybrache, Sinti und Roma Familien im Görlitzer Park, Zeltstadt am Ostkreuz,…).
In dieser Reihe dokumentiere ich sowohl die Vielfalt der besagten Schlafplätze als auch das weite Spektrum der Orte. Bei der Arbeit erfahre und erlebe ich immer wieder spannende Geschichten und lerne verschiedene Menschen kennen. Oft leben sie am Rande oder auch manchmal außerhalb der Gesellschaft und bieten somit einen spannenden, nicht alltäglichen Blick auf die Stadt. Eine Horizonterweiterung für die ich sehr dankbar bin.
Die folgenden Bilder zeigen einen Ausschnitt meiner Arbeit.